Zurück

Naturschutz macht Schule

von Michael Jaesrich

Zwei zehnte Klassen des GEG hatten sich, trotz Nebels und Nieselregens, auf den Weg gemacht, um die Naturschutzgruppe des Schwäbischen Albvereins bei seiner herbstlichen Pflegeaktion am Sommerberg bei Dettingen zu unterstützen. Ins Leben gerufen und bis heute koordiniert wird die jährliche Pflegeaktion vom ehemaligen GEG-Lehrer Roland Schaich. Dieser empfing die Schüler am Treffpunkt und erläuterte das weitere Vorgehen. In Gruppen, jeweils geführt von erfahrenen und naturkundigen Mitgliedern des Albvereins, machte man sich auf zu den diversen Flächen und begann mit den Pflegearbeiten.
Es galt große Wiesenflächen abzuharken und vom gemähten Grüngut zu befreien. Dies dient dem Erhalt so genannter Magerwiesen, also relativ nährstoffarmer Wiesenflächen. Doch was hat dies mit Naturschutz zu tun? Die Magerrasenbiotope, typisch für die sonnengefluteten Hänge der Schwäbischen Alb, zeichnen sich durch eine ganz besondere und vielfältige Flora und Fauna aus. Im Gegensatz zu den intensiv durch Landwirtschaft genutzten Rasenflächen bieten die Magerwiesen speziellen Pflanzen Lebensraum, die sich sonst kaum noch finden lassen. Ganz besonders hervorzuheben sind wilde Orchideenarten, vor allem Knabenkraut- und Ragwurzarten, die an diesem Standort seit Jahren prächtig gedeihen. Einige dieser Arten zeichnen sich durch ein ganz besonderes Fortpflanzungsverhalten aus, denn sie imitieren mit ihren Blüten Weibchen unterschiedlicher Insekten, um deren Männchen zum Anflug und damit zur unfreiwilligen Bestäubung zu verleiten.
Trotz der mäßigen Wetterbedingungen gingen die Schülerinnen und Schüler motiviert ans Werk und befreiten die Wiesen von großen Mengen Mähgut. Nachdem man sich zwischenzeitlich mit vom Albverein gespendeten Leberkäswecken stärken konnte, haben alle, trotz nasser Schuhe und Hosenbeine, bis zum Ende durchgehalten.
Die gemeinsamen Naturschutzaktionen von Albverein und Graf-Eberhard-Gymnasium sind inzwischen eine echte Institution geworden. Wenn man die Jugendlichen zusammen mit den meist älteren Damen und Herren des Albvereins arbeiten sieht, erschließt sich auch warum die Partnerschaft so gut funktioniert. Nicht nur Natur wird geschützt, auch verschiedene Generationen treffen aufeinander und erleben gemeinsam die eigene Heimat.