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Aller guten Dinge sind drei!!! Re-Rezertifizierung des BoriS-Siegels

Michael Jaesrich

Das BoriS-Siegel (Berufsorientierung in Schulen) wird seit dem Jahr 2007 an Schulen vergeben, die besonderes Augenmerk darauf legen, ihre Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Berufs- und Studienwahl und die Arbeitswelt vorzubereiten. Die Trägerschaft und Zertifizierung der Schulen wurde von den regionalen Industrie- und Handelskammern übernommen. Im Mai dieses Jahres war es dann auch für das GEG wieder soweit. Drei Vertreter der IHK Reutlingen besuchten das Ermstalgymnasium und ließen sich über den aktuellen Stand unserer berufs- und studienvorbereitenden Aktivitäten unterrichten. Schon bestehende Projekte wurden wurden rekapituliert und neue Ideen diskutiert. Am Ende waren die drei Auditoren offensichtlich angetan. Am Mittwoch den 27. Juni konnten Schulleiter Friedemann Schlumberger und einige Mitglieder unseres BoriS-Teams (Vera Thorwarth, Julian Aißlinger, Susanne Müller und Wolfgang Scherer, Gabi Börner) das begehrte BoriS-Siegel im IHK-Zentrum Reutlingen entgegen nehmen. Eine solche Auszeichnung zu erringen kostet Kraft und Mühe, sie aber zweimal zu verteidigen beweist darüber hinaus, wie ernst es unsere Schule meint, wenn es darum geht unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich vorbereitet in die weite (Berufs-)Welt zu entlassen.

Im Anschluss folgt die während der Verleihung gehaltene Laudatio zur Preisverleihung von Ida Willumeit (Leiterin Ausbildungsmarketing IHK):

Kontinuität und Wandel – so ließe sich das aktuelle Programm zur beruflichen Orientierung am Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach überschreiben. Die Schule, die bereits bei der Erstzertifizierung 2010 sowie der ersten Rezertifizierung 2013 durch eine erstaunliche Fülle an Angeboten überzeugte, hat auch in schulpolitisch bewegter Zeit das gesamte „Graf-Eberhard-All-Inclusive-Paket“ in hoher Qualität fortgesetzt, behutsam angepasst und ausgebaut.

Die besonderen Merkmale: Angebote zur Berufsfindung starten bereits in Klasse 7 und begleiten die Schülerinnen und Schüler am GEG durch die gesamte Schulzeit. Ein schuleigenes Curriculum sichert Transparenz und Verbindlichkeit. Dank sorgfältiger Dokumentation übersteht das umfangreiche Programm sämtliche Wechselfälle des Schullebens unbeschadet. Weder Abi- oder G8-Stress noch anderer, wie auch immer gearteter Stress, bringt die Schulgemeinschaft dazu, Zugeständnisse in der beruflichen Orientierung zu machen oder bewährte Angebote zu reduzieren. Im Klartext: Die ziehen das durch, eisern. Auf dem Programm stehen Besuche im Unterricht von Ausbildungs- und Studienbotschaftern, Betriebserkundungen und vieles mehr. Besonderes Glanzlicht ist die Schülerakademie, die interessierte Schülerinnen und Schüler zu einem mehrtägigen, intensiven Praktikum – teilweise während der Ferien – einlädt und zu anspruchsvollen Projekten in den teilnehmenden Betrieben anregt. Hervorzuheben ist auch die Veranstaltungsreihe „Wege zum Traumjob“, die Jugendliche und Eltern gemeinsam anspricht und neben Erfolgsbeispielen ehemaliger Schülerinnen und Schüler mit authentischem Storytelling vom Feinsten, auch eine Vielzahl an Workshops in Sachen Studien- und Berufswahl bietet.

Sie meinen, bei so viel Engagement für den Standort fehlt der Blick in die weite Welt? Irrtum! Schülerinnen und Schüler am Graf-Eberhard-Gymnasium absolvieren ihr BOGY-Praktikum in einer fremden Stadt, gemeint sind Mannheim, Freiburg oder andere Metropolen des gefühlten Auslands. Das sei eine prima Sache, berichten uns die Schüler im Interview, schließlich müsse man sich am neuen Platz selbstständig organisieren, buchstäblich neue Wege erkunden und an der eigenen Disziplin arbeiten. So fördert das BOGY-Praktikum neben der Berufswahlentscheidung auch Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit und Selbstorganisation.

Überflüssig zu erwähnen, dass Bewerbertraining, Einzelberatung mit Zielvereinbarungsgesprächen, Studientage, Besinnungstage und vieles mehr in Bad Urach ebenfalls fest auf der Agenda stehen. Ergänzt werden die Projekte zur beruflichen Qualifikation durch ein schuleigenes Sozialcurriculum, das unter anderem ein zweitägiges Sozialpraktikum in Klasse 9 vorsieht.

Kein Wunder, dass diese engagierte Schule nach außen bestens vernetzt ist und von mehreren Partnerunternehmen begleitet wird. Der „Runde Tisch“, an dem sich alle Netzwerkpartner zum jährlichen Strategiegespräch treffen, ist mittlerweile zu einer Tafel von beträchtlicher Größe herangewachsen. Zu den Partnern gehören die Robert-Bosch GmbH Reutlingen, Elring-Klinger KG, Eissmann, Magura, Hugo Boss und andere.

Das Curriculum zur beruflichen Orientierung am Graf-Eberhard-Gymnasium ist längst zum Modell geworden, das über die Region hinaus Standards setzt. Das Beispiel macht deutlich, dass gymnasialer Unterricht, fundierte Vorbereitung auf das Abitur und praxisnahe berufliche Orientierung keinesfalls Gegensätze sind, sondern sich ganz selbstverständlich verbinden lassen. Das Ergebnis sind selbstbewusste und reflektierte Schülerinnen und Schüler, die passende berufliche Ziele entwickeln und ihrem postschulischen Leben gechillt entgegenblicken.

Das Fazit der Jury: Auch nach insgesamt fast acht Jahren BoriS-Leben sind die Uracher richtig gut und werden, falls überhaupt möglich, immer noch besser. Im Audit begegnet uns ein BOGY-Team, das bestens aufeinander eingespielt ist und den Uracher BOGY-Gedanken mit Begeisterung lebt. Wir danken der Schule für dieses beeindruckende Ergebnis und freuen uns auf die weitere gemeinsame Wegstrecke!

 

Herzlichen Glückwunsch

 

Ida Willumeit“