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Big Bang Theory am GEG!?

Michael Jaesrich

Eine erste große Überraschung erwartete unsere Gruppe auf der nächtlichen Busfahrt. Diese wurde keineswegs zum Schlafen genutzt, im Gegenteil: Die extra geschulten Busfahrer/Begleitpersonen des CERN vermittelten grundlegende Informationen über das Forschungszentrum und so wurde aus der Nachtfahrt kurzerhand eine mobile Vorlesung:

Das CERN ist das größte Teilchenforschungszentrum der Welt und liegt bei Genf in der französischsprachigen Schweiz und Frankreich (die Grenze geht mitten durch das CERN-Gelände). Ständig sind etwa 1000 Wissenschaftler aus über 70 Ländern am CERN tätig, zusätzlich zu ca. 2500 Ingenieuren und Technikern, die die Anlagen betreiben. Über 10 000 weitere Wissenschaftler arbeiten an Universitäten auf der ganzen Welt an der Auswertung der dort gewonnen Daten.

Die "Hauptmaschine" des CERN ist der „Large Hadron Collider“, ein 27km langer Ringtunnel, wo 100m unter der Erde, Protonen mit höchsten Energien zur Kollision gebracht werden. In den "Trümmern" dieser Kollisionen suchen die Forscher nach neuen Teilchen und erforschen deren Wechselwirkungen. Eines der "Abfallprodukte" des CERN war das „World Wide Web“, das 1989 am CERN entwickelt wurde, um die Kommunikation der Forschungsergebnisse zu erleichtern.

Gegen 8:00 Uhr morgens erreichte unsere Gruppe dann schließlich das CERN-Gelände, wo man Zeit hatte, die hochinteressante Ausstellung „Mikrokosmos“ zu besichtigen und einen Film über das CERN anzusehen. Dass mit unseren Schülerinnen und Schüler eine gut vorbereitete, wissensdurstige und aufgeschlossene Gruppe in die Schweiz gefahren war, wurde bei der folgenden Fragerunde mehr als deutlich.

Im Anschluss begann die Besichtigung der eigentlichen Anlagen. In getrennten Gruppen erkundeten die GEGler das Kontrollzentrum des "Alpha Magnet Spektrometers", ein Bauteil der Internationalen Raumstation ISS, das vom CERN aus gesteuert wird und das Beschleuniger-Kontrollzentrum des „Large Hadron Colliders LHC“.

Gegen 12:00 Uhr mittags wurde unsere, nun wiedervereinte, Gruppe zur "Magnet Test Facility" gefahren, wo die Hauptablenkmagneten für den Teilchenstrahl des LHC getestet wurden. Dort konnte zudem ein nachgebauter Tunnelabschnitt das Teilchenbeschleunigers erkundet werden. Sicherlich ein Höhepunkt der Exkursion.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der „Bordküche“ trat die Gruppe die Rückfahrt an, schwelgte noch einige Zeit in den eindrücklichen Erinnerungen an das Gesehene und der/die eine oder andere holte auch etwas verpassten Schlaf nach.

Allen Teilnehmern war ohne Frage klar geworden, welch einmalige Gelegenheit, Wissenschaft am Puls der Zeit zu sehen, man in diesen beiden Tagen wahrgenommen hatte. Für die Möglichkeit der Besichtigung sei an dieser Stelle dem CERN in Genf, für die Organisation dieses Ausfluges Joachim Groß, Frank Schwaigerer und Stefan Hoss von Herzen gedankt.