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Royaler Besuch an der Grafenschule

Michael Jaesrich

Viele Schüler staunten nicht schlecht, als am Mittwochmorgen ein in traditionelle Gewänder gekleideter und mit Goldschmuck angetaner westafrikanischer Fürst das Schulhaus betrat. Der Kontakt zu Chief Céphas Bansah kam über Franz Gsodam zu stande, der sich bereits seit Jahren in Afrika engagiert und dort verschiedene soziale Projekte initiierte. Auf seine Anregung hin organisierten unsere Kolleginnen Ilse Beck und Sylvie Falk gemeinsam mit dem von Ihnen geleiteten AK Afrika den Besuch des Fürsten.

 

Nachdem Chief Bansah von der Schulleitung empfangen worden war, berichtete er Schülern einer Ethikklasse der Oberstufe von seinem Leben und der Gesellschaft in Ghana. Da der Fürst des Ewevolks bereits seit vielen Jahrzehnten in Deutschland lebt, mit einer Deutschen verheiratet ist und in der Nähe von Ludwigshafen eine KFZ-Werkstatt betreibt, kennt er beide Länder aus eigner Anschauung und kann entsprechende Vergleiche gut vermitteln. Er sei, noch bevor er die Thronfolge angetreten hatte,  mit einem Stipendium nach Deutschland gekommen und habe sich hier gut eingelebt. Dennoch übt er seine Verpflichtungen als Fürst auch in Deutschland gewissenhaft aus. So fliege er regelmäßig nach Ghana, um große Zeremonien zu leiten, Untertanen zu empfangen und gemeinsam mit deutschen Partnern soziale Projekte in seiner alten Heimat zu initiieren.

 

Im Verlaufe des Tages traf sich Chief Bansah noch mit Vertretern verschiedener Gruppen und Arbeitskreisen unserer Schule (AK Biosphärenschule, BORISgruppe, AK Afrika…) und gemeinsam sprach man über Gemeinsamkeiten und Unterschiede im deutschen und ghanaischen Schulwesen.

 

Über den gesamten Tag hinweg nahm sich Chief Bansah immer wieder Zeit, um mit neugierigen Schülern ins Gespräch zu kommen. Er erklärte geduldig die Bedeutung seines beeindruckenden zeremoniellen Goldschmucks bzw. Szepters und stellte sich auch bereitwillig für gemeinsame Fotos zur Verfügung. Ziel des Besuches sollte aber keinesfalls die Präsentation eines „exotischen“ Fürsten sein. Vielmehr stand der gegenseitige Austausch auf Augenhöhe im Vordergrund. Der Chief betonte „Afrika werde in Europa oft zu negativ dargestellt, dabei gebe es bei allen Problemen, auch Bereiche in denen Deutschland von Ghana lernen könne.“

Zudem wurde eruiert, inwiefern eine dauerhafte Kooperation mit Schulen in der Heimatregion Chief Bansahs ermöglicht werden könnte.

Und so bedanken wir uns bei Chief Bansah und seiner Frau für seinen Besuch, spannende Anregungen und hoffen, dass sich  Zukunft viele gemeinsame Projekte aus dieser Begegnung erwachsen werden.