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Wer die Wahl hat, hat die Qual

Michael Jaesrich

Gegen neun Uhr begann sich die Digelehalle am Graf-Eberhard-Gymnasium langsam zu füllen. Neben den circa 200 Schülerinnen und Schülern trafen nach und nach auch die Vertreter der im Bad Uracher Gemeinderat vertretenen Fraktionen (CDU, SPD, FDP, Grüne und Freie Wähler), sowie Bürgermeister Elmar Rebmann in der Sporthalle ein. Der große helle Raum war bereits perfekt vorbereitet. Ein Team der Landeszentrale für politische Bildung und einige Schüler der SMV hatten Tische aufgebaut, an denen später die Gesprächskreise stattfinden sollten, und eine große Leinwand am Kopfende der Halle errichtet.

Schulleiter Friedemann Schlumberger und Bürgermeister Elmar Rebmann eröffneten die Veranstaltung mit ihren Grußworten. Beide betonten die immense Bedeutung demokratischer Beteiligung, gerade auch auf kommunaler Ebene. Sie forderten die Schülerinnen und Schüler dazu auf, die Veranstaltung zu nutzen, viele Fragen zu stellen, Informationen zu sammeln und schlussendlich auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Nur wer seine Stimme abgebe, könne die Gestaltung von Politik aktiv beeinflussen. Rebmann setzte gar ein ganz konkretes Ziel, als er betonte, dass bei der letzten Kommunalwahl in Bad Urach immerhin 40% der Erstwähler zur Wahl gegangen seien. „Ich hoffe, dass wir dieses Mal die 50%-Grenze reißen können.“

Bevor das eigentliche Speed-Dating an den Tischen losgehen konnte, erklärte das Team der Landeszentrale für politische Bildung den formalen Ablauf einer Kommunalwahl. Der Vorgang der Stimmabgabe, das korrekte Ausfüllen der Wahlzettel und die Besonderheiten des Kommunalwahlrechts, sprich panaschieren und kumulieren, sollten vor dem ersten eigenen Urnengang geklärt werden. Im Anschluss wurden die Schülerinnen und Schüler über ein ausgeklügeltes Kartensystem jeweils an einen der zehn Tische verteilt, wo sie bereits von den Kandidaten der Parteien erwartet wurden. Ähnlich wie beim „normalen“ Speed-Dating hatte nun jede Gruppe zehn Minuten Zeit, mit dem zugewiesenen Kandidaten zu diskutieren. Durch Klingelzeichen wurde dann die Rotation in Gang gesetzt und so konnte jeder Schüler mit Kandidaten unterschiedlichster Parteien ins Gespräch kommen und die vorgestellten Ideen, Pläne und Ansichten gegeneinander abwägen.

Die GEGler nahmen ihre Chance wahr und schon nach einigen Minuten waren überall lebhafte Gespräche zu beobachten.

Alle Beteiligten zeigten sich im Anschluss sehr zufrieden mit dem Ablauf der Aktion und so hoffen wir, dass nun alle Schülerinnen und Schüler (vielleicht auch der ein oder andere Lehrer) in ihrer Entscheidungsfindung einen großen Schritt vorangekommen sind. An dieser Stelle sei noch einmal allen Kandidaten gedankt, die sich Zeit genommen haben, um diese interaktive Wahlvorbereitung zu unterstützen. Unser Dank gilt natürlich auch den motivierten Mitarbeitern der Landeszentrale für politische Bildung und nicht zuletzt Luca Winterstein, ohne dessen Initiative und Engagement diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.