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Das junge Theater auf Ganovenjagd

Michael Jaesrich

Das gesamte Schuljahr hatte die Gruppe an ihrem diesjährigen Stück gearbeitet. Mit über zwei Stunden Länge erforderte die Aufführung auch entsprechend gründliche Vorbereitung: Und die hatte sich gelohnt. Den ca. 60 Zuschauern des Premierenabends wurde so einiges geboten.

Eingeleitet durch die „Krimi Mimi“, die eben nicht ohne literarisch aufbereiteten Kriminalfall zu Bett gehen will, und den entsprechenden Schlagersong, wunderbar vorgetragen  von Sophie Digel, wurde der dramatische Reigen eröffnet.

Bad Urach wird erschüttert von einem dreisten Einbruch in die katholische Medarduskirche, wobei die Diebe seltsamerweise nichts entwendet haben. Die Polizei, im Stück selten wirklich erfolgreich agierend, tappt völlig im Dunkeln. Da ist es nur logisch, dass die fünf Jugendlichen Friederike Quinn (Amelie Scheu), Kyra Schröder (Johanna Sauermann), Jakob von Vogelsberg (Fenna Haas) und die Geschwister Max und Marlene Weiser (Malin Vincent und Annika Moschina) dem Fall selbst lösen müssen.

Für die Zuschauer begann nun ein wilder Ermittlungsmarathon, geprägt von falschen Fährten, zwielichtigen Verdächtigen und verschlüsselten Hinweisen. Durch eine herausgerissene Buchseite stoßen die fünf jungen Detektive bald auf die Erzählung über den Heiligen Medardus, Schutzheiliger der erst 130 Jahre alten Merdarduskirche. Von dem in Bad Urach ansässigen Kirchenhistoriker Professor Sinclair (Klara Schütze) erhalten sie erste Informationen, treffen aber auch auf die mysteriös und kalt agiernde Nichte des Professors Stella Watson (Julia Jasch), die scheinbar nichts von dem kriminalistischen Bemühungen der fünf Freunde (gewisse Parallelen zur bekannten Hörspielreihe lassen sich nicht verleugnen) hält.

Gleichzeitig gerät der aalglatte Dr. Katz ins Visier der Polizei und steht auch bald auf der Verdächtigenliste der jungen Detektive. Im Laufe des Stücks lösen die Freunde verschiedene Rätsel und müssen immer wieder Mut und Witz beweisen, um den nächsten Hinweis zu entschlüsseln. Ob die jungen Kriminalisten den Fall letztendlich lösen und was hinter den kriminellen Vorgängen in Bad Urach steckt, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden. Nutzen sie die Gelegenheit und besuchen sie die letzte Vorstellung am 25. Juni.

Soviel sei aber noch verraten: Schnelle Szenenwechsel und anspruchsvollen Bühnenumbauten kennzeichnen die Inszenierung. Zudem sind die vielen humorvollen Passagen hervorzuheben. Die Schüler spielen durchweg mit großer Verve und entlockten dem Publikum so manchen langanhaltenden Lacher. Dies lenkt jedoch keineswegs davon ab, dass dem theaterbegeisterten Zuschauer ein spannender Kriminalfall vor Augen geführt wird. Im zweiten Akt überzeugen die Nachwuchsschauspieler mit spektakulären Actioneinlagen und dramatischen Wendungen.

Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die Leistung der Co-Regisseurin Kim Kober (J1). „Über die gesamte Vorbereitungsphase hinweg hat sie ihre Ideen eingebracht und viel Eigeninitiative bewiesen“ wie der Leiter der Theater-AG Christoph Nörr berichtete. So hat sie beispielsweise den Text des Eingangslieds verfasst und mit den Schülern eingeübt. Die großen Bemühungen der Probenphase zahlten sich ohne Zweifel aus und so endete der gelungene Theaterabend mit langanhaltendem Applaus.  Das ganze GEG dankt herzlich dem Regisseur Christoph Nörr, seiner Co-Regisseurin Kim Kober und dem ganzen Ensemble: Amelie Scheu, Johanna Sauermann, Annika Moschina, Malin Vincent, Fenna Haas, Marlene Scheu, Klara Schütze, Julia Jasch, Sara Sen, Lena Hantschel, Jule Schreiner, Foti Kemalis, Sophie Digel, Charlise Kerschbaumer, Myryam Dinu und Tabea Bahnmüller.