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GK-Neigungskurs in Reihe eins

Michael Jaesrich

Sigmar Gabriel, der die SPD lange Jahre prominent vertreten und mitgeprägt hat, war ins Foyer der Kreissparkasse in Reutlingen gekommen, um sein neues Buch „Zeitenwende in der Weltpolitik“ vorzustellen und entsprechend "außenpolitisch" verlief war dann auch der Abend. Im Gespräch mit Moderator Wolfgang Niess äußerste sich der ehemalige Außenminister dezidiert zu unterschiedlichsten Feldern der internationalen Politik. Gabriel bezog, ganz seinem Spitznamen Siggi Pop folgend, durchaus deutlich und launig Stellung  und erklärte beispielsweise, dass Deutschland außenpolitisch oft wie der „letzte Vegetarier der Weltpolitik“ agiere. Er bezog sich damit auf den Anspruch der BRD außenpolitisch um jeden Preis  ohne den Einsatz militärischer Gewalt auskommen zu wollen. Vor dem Hintergrund der immer aggressiver auftretenden Weltmächte plädierte Gabriel dann aber dafür eher als „Flexitarier“ aufzutreten.

Konkret sprach er auch die Veränderungen in den USA unter der Präsidentschaft Donald Trumps an. Seit dessen Machtantritt seien die USA kein verlässlicher Partner mehr und der zunehmende Nationalismus, auch andernorts, beunruhige ihn sehr. Dennoch müssten Politiker, gerade die europäischen, weiterhin Verantwortung übernehmen, trotz der für einen Politiker nicht zu umgehenden Gefahr „schuldig zu werden“.

Am Ende des Abends waren sowohl die Schüler des GK-Neigungskurses, als auch Vera Thorwarth, die diesen Ausflug organisiert hatte, beeindruckt von der Fülle der Eindrücke des Abends.