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„Wir sind ein Volk!“ – „Wir sind das Volk!“ – „Wir war´n das Volk“?

Besuch des Neigungsfachs Geschichte in der Erinnerungsstätte in Rastatt

von Vera Thorwarth

Gemeinsam mit H. Rieder und Fr. Thorwarth wurden die Ausstellungen zur Revolution von 1848/49 sowie der Wende von 1989 unter der außerordentlich fachkundigen Leitung von Fr. Benke von der Erinnerungsstätte besichtigt und erarbeitet. Da beide Bereiche Thema im schriftlichen Abitur sein werden, das der gesamte Kurs in Geschichte schreiben wird, war der Besuch vor dem Abitur quasi ein Muss.
Am Vormittag bekamen wir einen neuen Blick auf die 48er Revolution vermittelt, nämlich aus der Perspektive der Frauen. So lernten wir am Beispiel von Emma Herwegh, der Frau des bekannte Revolutionärs Georg Herwegh, dass Frauen nicht nur ihre Männer unterstützten, sondern auch selbst revolutionär tätig wurden. Wie die Männer waren viele Frauen nach der Revolution gezwungen, Deutschland zu verlassen und wanderten in die USA aus. So brachte z. B. Frau Anneken die Idee des Kindergartens und damit den Begriff mit in die USA.
Nach einer kurzen Überblicksführung, erarbeiteten sich die Schüler am Nachmittag die friedliche Revolution selbständig, um sie anschließend in Kurzreferaten anhand ausgewählter Exponate zu präsentieren. Dies gipfelte in der Diskussion, ob sich Opposition in einer Diktatur lohnt. Dabei wurde nicht nur auf das Kriterium „Erfolg“ sondern auch auf die moralische Verantwortung abgehoben. Am Ende stand u. a. die Erkenntnis, dass Demokratie nicht einfach vorhanden ist, sondern gerade heute immer wieder neu darum gerungen werden muss.
So fuhren wir am späten Nachmittag mit vielen neuen und alten Erkenntnissen wieder nach Bad Urach zurück.